Früher erlebten Frauen von klein auf mit, wie es ist, schwanger zu sein, Kinder zu bekommen und mit ihnen zu leben. Ein natürlicher Rhythmus, der uns heute verloren gegangen ist. Die erste Geburt, die wir erleben, ist oft unsere eigene. Das Wissen der Schwestern, Mütter und Großmütter, das damals die nachfolgende Generation Mütter an das Muttersein heranführte, ist größtenteils verloren gegangen. Trotzdem brauchen Frauen gerade in der sensiblen Anfangszeit – während Schwangerschaft, Geburt und Babyzeit – eine erfahrene Mutter, Großmutter oder Freundin an ihrer Seite. Jemand der zuhört, versteht, beruhigt, seine Erfahrungen teilt, ohne dabei zu bewerten oder zu verurteilen.

Gerade in Zeiten, wo Hebammen knapp werden und die eigenen Eltern oft weit weg wohnen, sind Mütter mit ihren Sorgen und Bedürfnissen oft allein gelassen. Hier soll dieses Netzwerk helfen.

Ein Netz, das die Bedürfnisse der Mütter auffängt, ohne dabei den Bedingungen und Beschränkungen des aktuellen Systems zu unterliegen. Wo Mütter einfach andere Mütter unterstützen und stärken, ohne dass ein Experten-Laie-Gefälle entsteht. Wo niemand der Frau die Verantwortung zwangsabnehmen muss, um dann in Haftung genommen zu werden, wenn etwas schief geht. Wo jede Frau in jeder Lebenslage für sich selbst verantwortlich ist, aber getragen wird von dem Wissen und der Erfahrung anderen Frauen.

Dafür braucht es Mütter, denen andere Mütter am Herzen liegen. Mütter, die bereit sind, Erst-Mütter im Rahmen ihrer Möglichkeiten und ganz praktisch zu unterstützen. Mütter, die offen sind, andere Mütter kennenzulernen und ein kurzes – oder auch längeres – Stück Weg gemeinsam zu gehen. Besondere Qualifikationen sind – neben dem Muttersein – nicht erforderlich.